FAQ

Ob Schnittmuster-Hacks, das Finden der richtigen Größe oder das Anpassen der Schnittmuster – hier findest du die Antworten auf deine Fragen.

Anleitungen und Schnittmuster

Um ein Schnittmuster von The couture zu kaufen, musst du einfach nur den Shop besuchen und kannst dort die Schnitte als Ebook oder Papierschnittmuster erwerben.

Es kann zunächst ungewohnt sein, nicht einfach nach der gewohnten Konfektionsgröße zu nähen. Es ist wichtig, dass du dich vor der Wahl der Größe richtig ausmisst. Miss dafür deine Brustumfang, Taillenumfang und Hüftumfang (ggf. zusätzlich weitere Maße, wenn diese im Schnitt angegeben sind). Vergleiche diese Maße nun mit der Maßtabelle. Je nach Schnittmuster ist ein Maß der drei das ausschlaggebende. Bei Hosen meist der Hüftumfang, bei Oberteilen der Brustumfang. Orientiere dich an diesem Maß und beachte die weiteren Hinweise in der Anleitung.

In manchen Schnittmustern ist auch eine Fertigmaßtabelle angegeben. Dort kannst du deine Maße mit den Maßen des fertigen Kleidungsstücks vergleichen. Wenn du dir unsicher bist, wie der Schnitt ausfällt und wie du ihn eventuell anpassen musst, helfen dir diese Maße bei der Wahl der richtigen Größe.

Wenn du deine Maße mit der Maßtabelle im Schnitt verglichen hast, kann es manchmal sein, dass du zwischen verschiedenen Maßen liegst. Beachte zunächst, welche Angabe die wichtigste ist. Nähst du bspw. eine Hose, kannst du den Brustumfang getrost ignorieren. Schauen wir uns ein Beispiel an:

Der Taillenumfang liegt bei einer Größe 38, der Hüftumfang bei Größe 40. Am einfachsten ist es, wenn du nun eine kleine Änderung an deinem Schnittmuster vornimmst. Finde am Schnitt die Hüft- bzw. Taillenmarkierung (diese sind meist eingezeichnet). Nun verbindest du die beiden Größen zwischen Taillen- und Hüftmarkierung, indem du die Schnittlinie etwas nachahmst. Dies musst du für alle Schnittteile tun, die die Taille und Hüfte umfassen oder dazwischen liegen. Dann kannst du deinen Schnitt ausschneiden und wie gewohnt weitermachen.

Weitere Anleitungen zum Anpassen von Schnittmuster werden noch folgen!

Alle unsere Schnitte sind auf eine Größe von 1,68m ausgelegt. Wenn du nur einige Zentimeter davon abweichst, musst du in der Regel keine Anpassungen vornehmen. Wenn du deutlich kleiner oder größer bist, ist es aber eventuell notwendig, einen Schnitt zu kürzen oder zu verlängern. Schauen wir uns dies exemplarisch an einigen Schnittteilen an.

Schnittmuster verlängern

Wenn du dein Schnittmuster verlängern möchtest, zeichnest du zunächst eine Linie an der Taillenmarkierung im rechten Winkel zum Fadenlauf auf dein Schnittmuster. Dort schneidest du es auseinander und ziehst beide Teile auseinander, sodass eine Lücke entsteht. Lege nun ein Papier unter diese Lücke. Je nachdem, wie viel du den Schnitt verlängern möchtest, ziehst du den Schnitt auseinander (z.B. 5cm). Klebe das Papier nun fest. Als nächstes musst du die Linien des Schnittmusters noch verbinden. Verbinde dafür die Seitenlinien – manchmal musst du die Linien etwas begradigen bzw. an den Schnitt anpassen, da die Kanten des auseinander geschnittenen Papiers nun nicht mehr genau aufeinandertreffen werden.

Bei Ärmeln oder anderen Schnittteilen gehst du genauso vor.

Schnittmuster kürzen

Für das Kürzen von Schnittteilen gehst du zunächst genauso vor wie beim Verlängern. Schiebe deine Teile dann um die gewünschte Zentimeterzahl übereinander und klebe sie zusammen. Verbinde auch hier die Seitenlinien.

Beachte, dass du alle Schnitteile gleichermaßen kürzt oder verlängerst, die von der jeweiligen Partie betroffen sind (denke z.B. an Belege, Reißverschlüsse…). Außerdem kann es sein, dass du auch die Position von Taschen oder anderen Details versetzen willst, wie z.B. beim Parka Grace. Dort kann es sinnvoll sein, die Taschenposition etwas zu verändern, wenn du den Schnitt kürzt oder verlängerst.

Hosenschnitte anpassen

Willst du die Beinlänge eines Hosenschnittes verändern, gilt: Nimm die Anpassungen am besten auf Kniehöhe vor. D.h. dass du dein Schnittmuster auf Kniehöhe auseinander schneidest und entsprechend verlängerst oder kürzt.

Schau am besten zunächst auf unserem Youtube-Kanal vorbei, ob es zu deinem Schnittmuster ein Video gibt. Dies kann dir sicherlich bereits weiterhelfen.
Wenn du wirklich nicht weiter kommst und eine Fragen zu einer Anleitung oder einem Schnittmuster hast, kannst du dich per Mail (service@thecouture.de) an uns wenden.

Du kannst deine genähte Kleidung aus Stoffen oder Schnittmustern von The couture mit #thecouture verlinken oder den jeweiligen Hashtag für das Schnittmuster verlinken, z.B. #parkagrace oder #kleidestelle (die Hashtags findest du übrigens immer auf dem Cover der Anleitung!). Verlinke uns bei Instagram außerdem mit @thecouture.de, damit wir deine Werke auf jeden Fall sehen.

Nähbegriffe

Diese Nähbegriffe solltest du kennen. In diesem Nählexikon erklären wir dir die wichtigsten Nähbegriffe, die du als Nähnerd kennen solltest.

Abnäher Ein Abnäher ist eine Falte, die in den Stoff genäht wird, damit sich dieser besser an die Körperform anpasst. Abnäher findet man meist an Brust, Taille, Hüfte oder überall dort, wo mehr Form in ein Schnittteil gebracht werden soll. Manche Abnäher sind auch für optische Zwecke vorhanden. Bei unserem Kleid Carla wird beispielsweise mit einigen Abnähern gearbeitet.

Abnäher beim Kleid Carla

absteppen Wenn du eine Naht absteppen sollst, ist damit meist eine von außen sichtbare Naht gemeint, die mit einem Geradstich genäht wird. Diese ist entweder dekorativ (manchmal auch mit einem dickeren Garn) oder um eine bestehende Naht stabiler zu machen. Es wird auch abgesteppt, wenn du beispielsweise eine Tasche auf eine Jacke aufnähst, da du die Kanten der Tasche von außen nähst, also absteppst. Im Gegensatz zu steppen oder zusammennähen, was generell meint, zwei Schnittteile mit einer Naht zu verbinden.

Beleg Ein Beleg wird meist am Ausschnitt angenäht, um diesen schön zu versäubern. Ein Beleg ist ein einzelnes Schnittteil, das z.B. an den Ausschnitt genäht und schließlich nach innen umgeschlagen wird. So sieht man von außen nichts mehr vom Beleg und hat eine saubere Ausschnittkante.

Bruch Der Bruch oder Stoffbruch ist eine Falte im Stoff. Faltet ihr den Stoff parallel zum Fadenlauf, bildet sich automatisch eine Bruchkante. An dieser Kante legt ihr Schnittteile an, die im Bruch zugeschnitten werden sollen.

Fadenlauf Der Fadenlauf ist im Grunde die Richtung deines Stoffes. Das zu beachten, ist für die Elastizität der Stoffe wichtig, aber natürlich auch für das Aussehen. Bei Stoffen mit Motiven ist der Fadenlauf meist einfacher zu erkennen (z.B. bei Tieren, die in Richtung des Fadenlaufs auf den Stoff gedruckt sind). Bei Webware verläuft der Fadenlauf parallel zur Webkante. Maschenware (also z.B. Jersey) ist in einem 90°-Winkel zum Fadenlauf elastisch. Auf den meisten Schnittteilen ist der Fadenlauf als Linie mit Pfeil gekennzeichnet. Diese Linie legst du also immer entsprechend des Fadenlaufs auf deinen Stoff.

füßchenbreit Wenn du in einer Anleitung auf „füßchenbreit absteppen“ stößt, meint das, dass die Kante deines Nähfüßchens genau an der Stoffkante entlangläuft.

gegengleich Gegengleich zuschneiden bedeutet, dass zwei Schnittteile spiegelverkehrt zugeschnitten werden. Wenn der Stoff doppelt liegt und das Schnittmuster aufgelegt wird, schneidet man zwei Teile zu, die genau spiegelverkehrt – also gegengleich – sind. Wir verwenden dafür in unseren Anleitungen auch die Angabe ‚1x normal und 1x gespiegelt‘, da es eindeutiger ist.

knappkantig Wenn etwas knappkantig abgesteppt werden soll, bedeutet das immer, dass du möglichst nah an der Kante nähen sollst. Das sollte meist nicht mehr als 1-3mm von der Kante entfernt sein.

Knips Um Schnittteile immer passgenau zusammenzunähen, sind in den Schnittmustern kleine Markierungen an den Kanten enthalten. Diese Markierungen (meist in Form von Strichen) musst du immer auf deine Schnittteile übertragen. Dafür schneidest du innerhalb der Nahtzugabe den Stoff ein und machst einen „Knips“. Markierungen, die mitten im Schnittmuster liegen (z.B. für Taschenpositionen), überträgst du mit Kreide oder Stecknadeln auf deine Schnittteile.

Nähfuß Der Nähfuß ist der Teil deiner Nähmaschine, der beim Nähen über den Stoff gleitet. Je nach Naht, die du nähen willst, gibt es unzählige verschiedene Nähfüßchen. Am meisten wirst du aber das normale und das Reißverschlussfüßchen benötigen. Es gibt auch spezielle Füßchen beispielsweise für Rollsäume, Kantennähfüßchen, Knopflochfüßchen und viele weitere.

Nahtzugabe Die Nahtzugabe ist der Abstand zwischen der Naht und der Stoffkante. Da man ja etwas Platz braucht, um zwei Teile zusammenzunähen oder eine Kante umzuschlagen, muss bei einem Schnittmuster immer eine Nahtzugabe hinzugegeben werden. Bei unseren Schnitten ist die Nahtzugabe nicht im Schnittmuster enthalten. Du musst also entsprechend der Anleitung die Nahtzugabe zusätzlich auf den Stoff einzeichnen. Die Nahtzugabe sollte meist 1cm sein, an Saumkanten meist 2-3cm. Tipp: Wenn du Schnittmuster auf Schnittmusterpapier überträgst, kannst du die Nahtzugabe gleich mit einzeichnen und musst sie später nicht mehr extra auf dem Stoff hinzugeben. Du solltest dir nur immer auf den Schnittteilen markieren, ob du bereits eine Nahtzugabe hinzugegeben hast oder nicht.

Nahtschatten Der Nahtschatten liegt direkt in der Linie, an der zwei Teile zusammengenäht sind. Von der rechten Seite siehst du diese Linie und setzt deine neue Naht direkt dort hinein, sodass die neue Naht nicht sichtbar ist. Dies machst du z.B. bei unserem Cardigan Polly.

Nahtschatten

rechte Stoffseite/linke Stoffseite Die Unterscheidung von linker und rechter Stoffseite kann am Anfang ganz schön verwirrend sein. Die rechte Stoffseite ist immer die, die du am Ende außen haben willst – also die „schöne“ Seite, auf der z.B. ein Aufdruck zu sehen ist. Die linke Stoffseite liegt dementsprechend innen.

rechts auf rechts/links auf links Wenn du etwas rechts auf rechts legen sollst, musst du die beiden rechten Stoffseiten aufeinanderlegen. Die linken Stoffseiten zeigen dann nach außen. Bei links auf links ist es dann genau umgekehrt. Der „Normalfall“ ist das Nähen rechts auf rechts, wenn z.B. ein Vorder- und Rückteil eines Kleidungsstücks zusammengenäht wird. Die beiden „schönen“ Seiten werden dann aufeinander gelegt und zusammengenäht. Wenn du diese Teile dann wieder auseinander klappst oder umdrehst, liegen die rechten, schönen Stoffseiten außen.

Saumband Bei manchen Stoffen oder Nähprojekten möchtest du vielleicht einen Saum ohne sichtbare Naht oder deinen Saum vor dem Nähen fixieren. Dafür gibt es spezielles Saumband, das in den Saum eingebügelt wird und den Stoff so zusammenhält.

(fest)stecken Wenn von „stecken“ oder „feststecken“ die Rede ist, bedeutet das, dass du dir Stecknadeln oder Clips zur Hand nehmen musst. Bevor zwei Teile zusammengenäht oder abgesteppt werden, wird im Normalfall gesteckt. Dabei sicherst du mit den Nadeln oder Clips die Stoffe, damit beim Nähen nichts verrutscht.

verriegeln Der Anfang und das Ende einer Naht sollte immer verriegelt werden. Dafür nähst du ein paar Stiche vor und wieder zurück, bevor du die Naht weiter nähst oder den Faden abschneidest.

versäubern Um Stoffkanten vor dem Ausfransen zu schützen oder einen schöneren Abschluss an den Kanten zu erhalten, musst du diese versäubern. Dies kannst du entweder mit einer Overlock machen oder dem Zickzack-Stich deiner normalen Nähmaschine. Manche Nähmaschinen haben auch spezielle Stiche, die einem Overlockstich ähneln. Die Stoffkanten können entweder vor dem Zusammennähen einzeln versäubert werden (z.B. wenn du die Nahtzugabe anschließend noch auseinanderklappen sollst) oder mit allen Lagen zusammen gefasst werden.

Vlies(einlage) Vlieseinlage oder Bügeleinlage verwendet man zum Verstärken oder Fixieren von Stoffteilen. Beispielsweise wird ein Kragen oder eine Knopfleiste meist verstärkt, um diese stabiler zu machen oder in Form zu halten (z.B. bei unserem Schnittmuster Susann).

Webware Gewebte Stoffe nennt man Webware. Diese können aus verschiedenen Materialien hergestellt sein, somit ist der Begriff nicht mit Baumwolle gleichzusetzen, was lediglich eine Materialbezeichnung ist. Webware ist in den meisten Fällen nicht dehnbar. Wenn wir in Anleitungen von der Stoffempfehlung Webware sprechen, meinen wir in erster Linie nicht-dehnbare Stoffe. Diese können dann aus Baumwolle, Tencel oder anderen gewebten Stoffen sein. Du findest dann meist noch zusätzliche Informationen zu den Stoffempfehlungen (z.B. leichte Webware, fließende Stoffe o.ä.).

Sticheinstellungen

Geradstich Der Geradstich ist für alle einfachen Nähte zum Zusammennähen oder zum Absteppen. Die Grundeinstellung liegt etwa bei der Stichlänge 2-3. Wenn du festere Stoffe oder viele Stofflagen nähen willst, solltest du die Stichlänge höher stellen, am besten zwischen 3-4.

Zickzack-Stich Der Zickzack-Stich deiner Nähmaschine ist für Nähte, die dehnbar sein sollen oder zum Versäubern von Schnittkanten, wenn du keine Overlockmaschine besitzt. Je nachdem, wofür du deinen Zickzack-Stich verwendest, kannst du verschiedene Stichlängen und -breiten einstellen. Für stärker ausfransende Stoffe solltest du eher einen breiten Stich mit kurzer Stichlänge einstellen. Bei sehr feinen Stoffen musst du eventuell eine sehr große Stichlänge einstellen, damit sich der Stoff gut nähen lässt und für Knopflöcher wird beispielsweise ein ganz enger Zickzack-Stich verwendet.

Overlocknaht Eine Overlocknaht kannst du mit einer Overlockmaschine nähen. Diese wird zum Versäubern von Schnittkanten verwendet. Diese können entweder vor dem Zusammennähen einzeln mit der Overlock versäubert werden (z.B. wenn du die Nahtzugabe anschließend noch auseinanderklappen sollst) oder mit allen Lagen zusammen gefasst werden.

Es gibt noch viele andere Stiche – diese drei sind aber die wichtigsten und die Stiche, die du am häufigsten verwenden wirst. Du kannst dir aber die Stiche deiner Maschine oder das Handbuch anschauen. Vielleicht kann deine Nähmaschine besondere Zierstiche oder Knopflochstiche nähen.