Ob für den nahenden Frühling oder den nächsten heißen Sommer – und der kommt bestimmt! – unsere Hose Sylvie ist ein legerer, aber schicker Schnitt für jede Jahreszeit. Sylvie hat ein schmal zulaufendes Bein, das aber ganz einfach abgewandelt werden kann. Ich zeige dir, wie du unsere Sylvie auch mit einem stylischen weiten Bein nähen kannst. Und dafür musst du nur ein paar Anpassungen am Schnitt vornehmen und kannst direkt loslegen und deine weite Sylvie nähen. Du möchtest mehr über Sylvie erfahren? Dann schau in diesem Blogpost vorbei!
Ich hab meine weite Sylvie aus einem tollen weich fallenden Tencel Twill aus unserem Shop genäht. Unsere Tencelstoffe eignen sich besonders gut für diese Sylvievariante, du kannst aber auch zu leicht festeren Hosenstoffen greifen, wenn deine Hose nicht ganz so flatterig werden soll.
Was du brauchst
• das Schnittmuster für die Hose Sylvie (zum Ebook, zum Papierschnitt)
• optional die Sylvie Shorts (zum Ebook, zum Papierschnitt)
• ein Lineal
• einen Stift
• (Schnittmuster-)Papier

Das Schnittmuster anpassen
Als erstes nimmst du dir dein Schnittmuster der Hose Sylvie. Entweder hast du das Papierschnittmuster oder den zusammengeklebten Schnitt. Es ist egal, ob du diesen bereits in deiner Größe ausgeschnitten hast oder nicht. Du kannst dich nun entscheiden, ob du die Anpassung an dem Schnitt für die lange Hose vornehmen willst oder mit der Sylvie Shorts. Ich habe für meine Hose die Shorts als Orientierung verwendet, da ich auch am Oberschenkel ein eher weites Bein haben möchte. Wenn du die Hose an der Hüfte eher etwas enger haben willst, nimmst du nur den Schnitt der langen Sylvie.
Wenn du die Beinlänge beim Schnitt anpassen musst (kürzen oder verlängern), machst du dies am besten jetzt, bevor du die anderen Anpassungen vornimmst.
Anpassen mit langer Sylvie
Zeichne als erstes eine Linie im rechten Winkel zum Fadenlauf dort ein, wo die breiteste Stelle der Hosenbeine liegt.

Anpassen mit Shorts
Wenn du die Schnittteile der Shorts verwenden möchtest, legst du diese entsprechend auf das Schnittmuster der langen Hose auf und fixierst dies am besten mit etwas Klebeband. Falls du nur das Schnittmuster für die Shorts besitzt, misst du dir die Beinlänge vorher aus und verlängerst den Schnitt entsprechend dieser Länge.

Die Weite festlegen
Als nächstes musst du festlegen, wie weit dein Hosenbein werden soll. Ich habe für diese Hose das Vorderbein am Saum 21cm breit gemacht und das Hinterbein 25cm. Du kannst auch an einer weiten Hose, die du bereits besitzt, den Saumumfang bzw. die Breiten von Vorder- und Hinterbein ausmessen und auf deine Sylvie übertragen. Wichtig ist, dass das hintere Bein etwas breiter ist als das vordere.
Lege das Schnittmuster – falls es bereits ausgeschnitten ist – auf (Schnittmuster-)Papier, sodass du rundherum darauf zeichnen kannst. Ich habe das Schnittmuster noch nicht ausgeschnitten und kann die Änderungen direkt auf dem Papierschnitt einzeichnen oder (noch besser) ein Schnittmusterpapier auflegen und den Schnitt darauf neu einzeichnen.
Zeichne dir dann die Breite am Saum von Vorder- und Hinterbein ein, indem du ein Lineal an die Saumlinie anlegst und diese entsprechend gleichmäßig an beiden Seiten verlängerst, sodass sie den neuen Maßen entsprechen.


Die Linien verbinden
Nun musst du die Seitenlinien der Hosenbeine neu einzeichnen. Dabei verbindest du die neue Saumlinie mit dem Shorts-Schnittmuster bzw. mit deiner Linie auf dem Schnittmuster der langen Sylvie, das du zu Beginn eingezeichnet hast.

Wenn du Schnittmusterpapier aufgelegt hast, zeichnest du den Schnitt nun einmal komplett auf. Vergiss nicht, auch alle Knipse und Markierungen zu übernehmen. Dann kannst du deine Hosenbeine ausschneiden.

Wenn du das Schnittmuster für die Shorts verwendet hast, solltest du nun auch die restliche Schnittteile der Shorts zuschneiden. Andernfalls kannst du die Teile von der normalen Sylvie verwenden.
Die Hose nähen
Die Hose nähst du nun ganz gewohnt bzw. wie es im Ebook beschrieben ist.

Hose säumen
Bei dem begradigten Bein willst du vermutlich keinen umgeschlagenen Saum nähen. Bei einem Tencel Twill wie diesem oder anderen feinen Stoffen, ist das Ergebnis am schönsten, wenn du den Saum mit einem Blindstich säumst. So sieht hat man von außen keine sichtbare Naht.


Inspiration für deine weite Sylvie
Inspiration für deine eigene weite Hose Sylvie findest du auf unserem Pinterest-Board.
Und hier eine weitere weite Sylvie aus unserer Bengaline:

5 Kommentare
Herzlichen Dank für die tolle Erklärung! Mir gefällt die Sylvie „in weit“ nämlich auch so gut, dass ich mir ganz bald eine Variante davon nähen werde. Schöne Grüße!
Das freut uns sehr. Viel Spaß beim Nähen und mit der neuen Sylvie! 🙂
[…] Weite Hose nähen // Hose Sylvie begradigen […]
Hey, verändert sich eigentlich der Stoffverbrauch bei der weiten Variante?
Liebe Grüße 🙂
Huhu, die Teile werden ja nur etwas breiter zugeschnitten, das ändert nichts am Verbrauch. 🙂
Liebe Grüße, Fredi