Mantel Carry selber steppen // Füllwatte oder Thermovlies

Der Mantel Carry kann nicht nur aus fertigen Steppstoffen genäht werden – möchte man einen bestimmten Außenstoff verwenden, aber nicht auf die Steppoptik verzichten, kommt man nicht daran vorbei, die Jacke selber zu füttern und zu steppen. Wir zeigen dir zwei Varianten, wie du deine Steppjacke füllen und den Stoff selber steppen kannst.

Variante 1: Thermovlies

Du kannst zum Füttern der Jacke Thermovlies verwenden. Im Shop findest du dies in drei verschiedenen Stärken, light, medium und extra warm. Je nach Wahl wird die Steppung dezenter oder stärker ausfallen. Wenn du eine Jacke für den Übergang nähen willst, solltest du eher zu den leichteren Wattierungen greifen.

Du brauchst:

das Schnittmuster Mantel Carry
– Oberstoff (z . B. unseren Breitcord)
– Thermowattierung
– Futter, Reißverschluss

Stoff mit Thermovlies absteppen

Am besten wird der Stoff vor dem Zuschnitt mit dem Thermovlies abgesteppt. So gehst du sicher, dass du die Teile anschließend alle richtig zuschneidest. Da sich beim Steppen der Stoff verziehen kann, würden sich vor dem Steppen zugeschnittene Teile ggf. verziehen und nicht mehr richtig passen. Du kannst den Stoff und die Schnittteile etwas aufteilen, um dir das Steppen zu erleichtern. Schneide dazu entsprechend der Grafik Stoff zu, sodass die Teile jeweils darauf passen. Steppe dann das Stoffstück mit dem Thermovlies mit deinen gewünschten Abständen ab. Da nicht alle Teile mit Wattierung versehen werden, kannst du diese Teile ohne Watte und ohne Steppung zuschneiden. Beachte dazu die Angaben in der Anleitung. Für den Reißverschlussbeleg sowie die Leisten kannst du jeweils das halbe Teil aus Vlies zuschneiden. Dies wird beim Nähen einfach zwischen die Lagen gelegt.

Nach dem Zuschnitt kannst du die Jacke einfach nach Anleitung nähen.

Variante 2: Füllwatte

Neben Thermovlies gibt es noch die Variante, eine Jacke mit Füllwatte zu füllen. Diese Variante ist beim Nähen etwas umfangreicher – dafür kannst du aber den Bausche-Grad deiner Jacke selber bestimmen. Bei dieser Variante wird der Oberstoff mit einer Zwischenlage zusammengenäht (z. B. eine leichte, aber stabile Baumwollwebware). Diese Lagen werden anschließend abgesteppt und dann die so entstandenen Kammern mit Füllwatte gefüllt.

Du brauchst:

das Schnittmuster Mantel Carry
– Oberstoff (z . B. unseren Breitcord)
– leichte Webware
– Füllwatte (am besten waschbare Öko-Text Füllwatte)
– ggf. etwas Volumenvlies oder Thermowattierung (für Reißverschlussbeleg und Leisten)
– Futter, Reißverschluss

Ich habe für diese gekürzte Version knapp 100g Füllwatte benötigt. Dies kann je nach Watte, genähter Größe und Geschmack variieren.

Steppjacke mit Füllwatte selber füllen

Zuschnitt

Zunächst schneidest du den Oberstoff wie in der Anleitung beschrieben zu. In der Anleitung findest du ganz am Ende einen Hinweis zum Zuschnitt und Stoffverbrauch von Stoffen ohne Steppung. Beachte den zugehörigen Lageplan. Die Schnittteile, die bereits gespiegelt als ganzes Teil im Schnitt vorhanden sind, legst du wie auf dem Bild einfach am Bruch an.

Für den Reißverschlussbeleg sowie die Leisten kannst du jeweils das halbe Teil aus Vlies zuschneiden. Dies wird beim Nähen einfach zwischen die Lagen gelegt.

Zwischenstoff zuschneiden

Schneide Vorderteile, Rückenteil, Ärmel, Kapuzendeckel, Kapuzenseiten und einen Kapuzenbeleg zusätzlich aus der Webware für die Zwischenlage zu. Lege dann jeweils ein Oberstoffteil und ein Zwischenstoffteil aufeinander.

Markiere dir nun deine Steppnähte. Für diese Jacke wurde ab der Saumlinie jeweils 15cm abgemessen. Steppe diese Linien von der Oberstoffseite ab und so den Oberstoff mit dem Zwischenstoff zusammen.

Bei den Vorderteilen und dem Rückteil solltest du darauf achten, dass die Steppnähte wirklich auf einer Linie liegen. Lege sie dazu nebeneinander. Sie sollten vor allem an den Seitenkanten aufeinandertreffen.

Anschließend müssen die Kammern genäht werden. Hefte dafür die Teile jeweils an einer Seite innerhalb der Nahtzugabe zusammen. Lasse an der offenen Seite so große Öffnungen, dass du gut mit der Hand hinein kommst. Lasse an den Vorderteilen die Vorderseiten offen.

Bevor du die Teile nun mit Füllwatte füllst, musst du zunächst die Tasche deiner Jacke Carry nähen. Nähe entsprechend der Anleitung die Leistentaschen ein.

Die Teile füllen

Nun können die Teile gefüllt werden. Ich fange am liebsten mit den Ärmeln an, da man dort gut testen kann, wie viel Füllwatte man benötigt. Verwende zunächst deutlich weniger Füllwatte, als du denkst! Es genügt wirklich erstmal wenig, um die Dicke zu testen. Für eine Ärmelkammer habe ich gerade einmal 4g Füllwatte verwendet.

Als nächstes solltest du die Ärmel einmal grob zusammenstecken. Nun kannst du die Ärmel überziehen und schauen, ob du viel zu viel Watte verwendet hast oder ob du noch etwas nachfüllen musst. Anschließend kannst du die restlichen Teile mit einer ähnlichen Menge befüllen.

Hast du das Rückenteil sowie die Vorderteile befüllt, kannst du diese ebenfalls einmal grob zusammenstecken und überziehen. So kannst du die Dicke der Teile gut kontrollieren. Sind alle Teile zufriedenstellend mit Füllwatte gefüllt, solltest du die offenen Kammern innerhalb der Nahtzugabe zusammenheften, sodass keine Watte herausfallen kann.

Nun nähst du deine Jacke wie in der Anleitung beschrieben fertig.

Mantel Carry kürzen

Für diese Variante habe ich den Schnitt Carry einfach an der Gesäßlinie geteilt, um eine kürzeer Jacke zu nähen. Anschließend musste die Taschenposition noch nach oben verschoben werden.

Du willst noch mehr über Schnittanpassungen und Pattern-Hacks erfahren? Dann schau bei unseren weiteren Anleitungen vorbei!

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